Gedichte veröffentlichen - so geht's

Gedichte veröffentlichen – so geht’s

Über das Internet gibt es heute vielfältige Möglichkeiten das eigene Gedicht auf der eigenen Website oder in Gedichteforen wie z.B. der Lyrikecke, Leselupe oder vielen anderen zu präsentieren. Ganz anders sieht die Sache aus, wenn man einen eigenen Lyrikband bei einem regulären Verlag unterbringen möchte. Sabine Franke, Lektorin im Mitteldeutschen Verlag, führt in ihrem Beitrag des Autorenhandbuchs aus, wie die Rahmenbedingungen für Lyrikbände aussehen.

Ein Problem sieht sie darin, dass solche Bände nicht gekauft werden. Auf einen realisierten Band kommt eine dreistellige Summe abgelehnter Projekte. Dies kann man jedoch umgehen in dem man einen Demand-Verlag nutzt, der den eigenen Gedichtband überall dauerhaft lieferbar hält. Das trifft nur auf einige Anbieter zu und muß vorher geprüft werden. Auch dann wird man schnell feststellen, die Buchverkäufe halten sich in engem Rahmen. Durch Lesungen und kulturelle oder literarische Netzwerke läßt sich das etwas ausweiten, insbesondere wenn hohe Qualität im Spiel ist. Eigene Arbeit für die Gestaltung des Buches und finanzielle Aufwände können in sehr unterschiedlichem Ausmaß anfallen. Das hängt ab von den eigenen Fähigkeiten, das technisch zu bearbeiten.

Wie sieht die Lage aus, wenn man nur einige Gedichte veröffentlichen möchte und nicht gleich einen ganzen Band? Da kann man sich z.B. an Literaturwettbewerben beteiligen. Oft wird vorab informiert, ob eine Anthologie entsteht. Das ist nur in wenigen Fällen vorgesehen. Mitunter läßt sich aber auf diese Weise ein einzelnes oder sogar zwei Gedichte veröffentlichen. Die Zeitschrift „Das Gedicht“ z.B. wählt aus vielen hunderten Beiträgen für die jährliche themenspezifische Anthologie aus. So gibt es sicher weitere Lyrikprojekte, an die man sich wenden kann. Trotzdem ist dies ein Testen mit vielen Mühen.

Beim Literaturpodium werden bei den Lyrikwettbewerben oft mehr als 30 Gedichte prämiert und frei in eine Lyrik-Anthologie aufgenommen,  zehn Buch- und Sachpreise sind zu gewinnen. Aufgeführt werden außerdem viele weitere Gedichte, die qualitativ sehr gut sind. Unter Bedingungen können diese ebenfalls frei im Band aufgenommen werden. Es gibt immer zwei Bände. Dadurch kann in jeweils ähnliche qualitative Niveaus sortiert werden. Jeder hat die Möglichkeit bis zu 25 Gedichte in der Anthologie unterzubringen. Dies ist dann nicht mehr frei, aber überschaubar. Ein Vorteil dürfte sein, man ist in einem Lyrikband mit vielen anderen Autoren vertreten und die Auflage ist so hoch, wie man es mit einem eigenen Band, über viele Jahre hinweg kaum oder nur mit sehr viel Aufwand schaffen wird. Wenn man nur ein paar Gedichte veröffentlichen will, dafür bieten solche Projekte zumindest eine gute Chance.

Ein Text von Katrin Erika, www.literaturpodium.de

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