“Winterbucht” – Ein Jugendlicher findet seinen Weg
Obwohl schon etwas in die Jahre gekommen erzählt der Roman “Winterbucht” eine noch immer aktuelle Geschichte aus der Lebenswelt schwedischer Jugendlicher. Das bereits 1995 erschienene Buch des schwedischen Autors Mats Wahl, das mit dem Jugendbuchpreis ausgezeichnet wurde, gehört mittlerweile zur Schullektüre.
Die Geschichte zweier Heranwachsender
John-John, ein dunkelhäutiger 16-Jähriger, lebt mit seiner Mutter und dem verhassten Stiefvater in Schweden. Sein bester Freund ist Fighter, mit dem er von einer besseren Zukunft träumt – einer Zukunft, wie er sie von Weitem auf der gegenüberliegenden Seite der Winterbucht erlebt. Die Welt der beiden Jungen verändert sich, als sich John-John die Schauspielschule besucht und sich dort in Elisabeth, ein Mädchen aus der Winterbucht, verliebt. Fighter schließt sich derweil einer Gang Rechtsradikaler an.
Aktuelle Jugendthemen eindringlich erzählt
Mats Wahl beschreibt in seinem Roman die Erlebniswelt der beiden Protagonisten. Kein Thema, das Heranwachsende betrifft, von Freundschaft und Hass über Sex und Rassismus bis zum Erwachsenwerden, spart der Autor aus. Unverschnörkelt und klar schildert er, wie sich John-John und Fighter ihren Problemen stellen oder sie verdrängen, und wie es John-John trotz aller Schwierigkeiten gelingt, seinen Weg zu finden.
Aktuelle Problematik
Der Roman “Winterbucht” hat alles, was einen spannenden Roman ausmacht: Gewalt und Liebe, Lebensgefahr und der notwendige Schuss Erotik, der an manchen Stellen sehr drastisch ausfällt. Trotz seines Alters hat das im Beltz und Gelberg erschienene Buch nichts an Aktualität verloren und verdient nach wie vor eine Empfehlung.